Was ist zu beachten, wenn Sie eine neue Röntgenschürze kaufen?

Sie möchten eine Röntgenschürze kaufen?

Wir möchten Ihnen bei dieser Entscheidung helfen und Sie unterstützen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und freuen uns über Ihr konstruktives Feedback.

Sollten Sie eine zusätzliche Telefonische Beratung wünschen freuen wir uns natürlich auch über Ihren Anruf oder eine E-Mail!

Material (Schutzmaterial)

Wichtig ist die Wahl des richtigen Materials für Ihren Röntgenschutz. Das richtige Material der Röntgenschutzkleidung sollte beim Kauf die höchste Priorität haben. Hierbei ist vor allem zu beachten, dass das Schutzmaterial zertifiziert ist. Vorsicht gilt hierbei vor allem bei Herstellern aus Asien. Diese verwenden häufig minderwertige Materialien, welche Ihnen und ihren Mitarbeitern keinen 100% Schutz bieten.

Wichtig ist bei jedem Hersteller, dass Sie sich die aktuellen Zertifikate (aktuelle Liste finden Sie unter: Normen) zeigen lassen. Zusätzlich können Sie eigene Materialtests vornehmen.

Röntgenschürze kaufen – Welche Materialien gibt es?

Zurzeit gibt es drei verschiedene Schutzmaterialien:

  • Blei-Material (Blei)
  • Bleikomposit-Materialien (Blei und Antimon)
  • Bleifreie Materialien (Antimon und Bismut)

Die Materialien unterscheiden sich vor allem in zwei Eigenschaften grundlegend:

  • Gewicht
  • Schwächungseigenschaft des Materials

Röntgenschürze kaufen – Unsere Material-Empfehlung

Das gewählte Material hat einen großen Einfluss auf das Gewicht der Röntgenschutzkleidung. Blei ist das schwerste der drei oben genannten Materialien es bietet jedoch auch den besten Röntgenschutz. Ist eine leichte Bleischürze gewünscht bietet sich die Wahl eines bleifreien-Schutzmateriales an. Zu beachten ist hier, dass das bleifreie Material im Vergleich mit Blei-Schutzmaterial einen unwesentlich geringeren Strahlenschutz aufweisen können (abhängig vom Schutzmaterial).

Bitte beachten Sie beim Kauf einer „leichten“ Bleischürze immer, dass ein geringeres Gewicht gleichzeitig ein Verzicht auf Schutzmaterial bedeutet. Die verwendeten Materialien Blei, Antimon und Bismut sind immer gleich schwer (herstellerunabhängig). Zu Gewichtsunterschieden kann es lediglich kommen, wenn:

  1. Der Hersteller weniger Schutzmaterial verwendet
  2. Das Trägermaterial Vinyl oder PVC variiert

Aus unserer Sicht ist die Wahl des richtigen Schutzmaterials immer eine Abwägung zwischen Schwächungseigenschaft des Röntgenschutzes und seinem Gewicht. Nach unseren Erfahrungen bietet das Bleikomposit-Schutzmaterial (Blei und Antimon) hier eine sehr gute Balance aus Strahlenschutz und Gewichtsreduktion.

Übersicht Schutzmaterial – Gewicht und Bleigleichwert

Röntgenschürze Gewicht Material

Röntgenschürzen kaufen – Nach welchem Testverfahren ist die Röntgenschürze getestet?

Zur Zeit gibt es zwei Testverfahren welche bei der Überprüfung der Röntgenschutzkleidung verwendet werden können.

  1. inverse broad beam geometry (IBG*) – Aktuelles Verfahren
  2. modified broad beam geometry” (BBG*) – Neues Verfahren, welches besser die Sekundärstrahlung des Materials erfasst

Das modified broad beam geometry Verfahren (BBG*) ist von den deutschen Dr. Heinrich Eder und Dr. Helmut Schlattl in einer Veröffentlichung im Jahr 2018 vorgestellt worden. (IEC 61331-1: A new setup for testing lead free X-ray protective clothing; Eder, Schlattl; 2018).

Sollten Sie zusätzliche Fragen zum Schutzmaterial haben zögern Sie nicht uns zu kontaktieren!

Tragekomfort

Wenn Sie eine Röntgenschürze kaufen sollte der Tragekomfort einen hohen Stellenwert bei der Kaufentscheidung haben. Damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können sollten Sie vor dem Röntgenschürzen-Kauf möglichst viele verschiedene Modelle anprobieren.

Zweiteilige Röntgenschutzkleidung

Grundsätzlich bieten Bleischürzen bestehend aus Weste und Rock den größten Tragekomfort, da hier das Gewicht auf Schultern und Hüfte verteilt werden.

Zusätzlich gibt es Röntgenschürzen-Modelle, welche über einen integrierten Unterstützungsgurt verfügen. Dieser Unterstützungsgurt sorgt für einen zusätzlichen Halt des Rockes und somit einer gefühlten Reduzierung des Gewichtes der Röntgenschutzkleidung.

Hier können wir Ihnen insbesondere unsere Weste mit dem höchsten Tragekomfort empfehlen! Dieses verfügt über einen integrierten Unterstützungsgurt, welcher das Gewicht der Röntgenschürze um den Oberkörper „schnallt“, ähnlich wie bei einem Wanderrucksack. Dies führt zu einer Entlastung der Schultern und somit zu einer gefühlten Gewichtsreduktion.

Einteilige Röntgenschutzkleidung

Bei dieser Art von Bleischürze lagert das Gewicht primär auf den Schultern des Trägers. Hier können Unterstützungsgurte um die Hüfte Abhilfe verschaffen.

Sollten Sie jedoch auf der Suche nach einer leichten Röntgenschürze sein, bietet es sich an eine zweiteilige Röntgenschürze zu kaufen.

Röntgenschürze kaufen- Hoher Tragekomfort
Röntgenschürze - Einteiler mit hohem Tragekomfort
Röntgenschürze kaufen - Weste und Rock

Röntgenschürze richtig anlegen (Passform)

Beim Kauf einer Röntgenschürze ist die Passform von hoher Bedeutung. Durch die tägliche Exposition mit Streustrahlung sollte die Röntgenschutzkleidung perfekt sitzen. Durch unsere einzigartige Maßanfertigung garantieren wir Ihnen den perfekten Sitz ihrer Röntgenschutzkleidung. Wir arbeiten solange mit Ihnen zusammen, bis Sie mit Passform Ihrer Röntgenschürze 100% zufrieden sind.

Wenn Sie Ihre Röntgenschürze richtig anlegen wollen, sollten Sie unbedingt auf folgendes achten:

  • Die Vorderseite der Röntgenschürze sollte mindestens 60% des Körperumfanges bedecken
  • Die Überlappung bei zweiteiligen Bleischürzen zwischen Weste und Rock sollte mindestens 10 cm betragen, da sonst die Gefahr besteht, dass Sie Bauchfrei am Tisch stehen
  • Der Rock sollte bis mindestens knapp unter das Knie reichen
  • Die Armausschnitte sollten nicht zu groß sein, um einen unnötigen Eintritt von Röntgenstrahlung zu verhindern
    Wichtig ist hier: Es gibt mittlerweile extra Röntgenschürzen für Frauen, welche einen zusätzlichen Schutz bieten. Sprechen Sie uns hierzu gerne an.
  • Der Bleigleichwert sollte mindestens 0,35 mm beim Einsatz im Krankenhausbereich betragen. Sollten Sie bei der Wahl des richtigen Bleigleichwertes Fragen haben sprechen Sie uns gerne an!

Normen Röntgenschutzkleidung

Röntgenschürzen sollten nach den aktuellen Normen getestet sein. Wenn Sie eine Bleischürze neu erwerben, achten Sie darauf, dass die aktuelle Norm im Etikett Ihrer Röntgenschürze steht.

Folgende Normen sind beim Kauf der Röntgenschutzkleidung wichtig:

IEC 61331–1:2014 oder die DIN EN 61331–1:2016

  • Titel: Strahlenschutz in der medizinischen Röntgendiagnostik – Teil 3: Schutzkleidung, Augenschutz und Abschirmungen für Patienten
  • Ziel: Definition der richtigen Passform und Bleigleichwerte der Röntgenschürze

IEC 61331–3:2016 oder die DIN EN 61331–3:2016

  • Titel: Strahlenschutz in der medizinischen Röntgendiagnostik – Teil 1: Bestimmung von Schwächungseigenschaften von Materialien
  • Ziel: Definition und Bestimmung des Schutzmaterials der Röntgenschürze

Röntgenschürzen die vor der Normeinführung zugelassen wurden behalten vorerst ihre CE Zulassung (IEC 61331–1:1994 / DIN EN 611331–1:2006).

Schwächungseigenschaft von Röntgenschürzen Materialien

Hier sind insbesondere die Testergebnisse des Schutzmaterials wichtig. Hervorzuheben ist hier nach welchen Testverfahren die Röntgenschutzkleidung getestet ist. Viele Hersteller verwenden das inverse broad beam Verfahren, welches nach der aktuellen IEC 61331–1:2014 noch erlaubt ist.

Ein im Jahr 2018 veröffentlichtes Positionspapier von Dr. Eder und Dr. Schlattl zeigt, dass das inverse broad beam Verfahren nicht den vollen Umfang der Sekundärstrahlung erfasst (IEC 61331-1: A new setup for testing lead free X-ray protective clothing; Eder, Schlattl; 2018). Die beiden haben eine neue Testmethode zur Feststellung der Schwächungseigenschaften des verwendeten Schutzmateriales beschrieben das sogenannte modified broad beam geometry Verfahren (BBG*).

Die neue Messmethodik (BBG*) ermöglicht es einen noch größeren Teil der Sekundärstrahlung des Schutzmaterials zu messen. Dies ist insbesondere im Bereich der bleifreien Schutzmaterialien relevant, da hier eine größere Menge an Sekundärstrahlung auftritt, als bei dem klassischen Bleimaterial.

Viele Hersteller verwenden für die Testung Ihrer Schutzmaterialien nach wie vor das „alte“ inverse boad beam Verfahren, welches insbesondere bei bleifreien Schutzmaterialien oder Bleikompositmaterialien zu besseren Messergebnissen kommen kann.

Dies kann bedeuten, dass die tatsächliche Schwächungseigenschaft geringer ist, als das Testergebnis suggeriert.